Zur Spurensuche unterwegs waren in diesem Jahr 2022 auch wieder über 70 Kinder und Jugendliche aus den verschiedenen Schulen Berlins und einer Schule aus Namibia. Aber nicht als Besucher und Besucherinnen! Im Gegenteil präsentierten sie ihre eigene Beschäftigung mit einem Denkmal oder mit der Erinnerung, die ein Denkmal wachhalten soll. Oder bauten gleich selbst Denkmale wie Selim (10): "Mein Denkmal stellt einen Döner dar, weil er lecker und typisch für Berlin ist." Ein Zukunftsprojekt, was vielleicht keinen grossen Gegenwind zu befürchten hat.

Anders stellte es sich mit der Nachnutzung auf dem Pankower Gelände des ehemals grössten und ältesten Rangier- und Güterbahnhofs Europas dar. Die dortigen Denkmale sind ruinös und das Gelände soll massiv bebaut werden.

Auch die Debatte über den Gedenkstein für sieben gefallene Soldaten der deutschen Schutztruppe in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika in Neukölln nahm ein höchst aktuelles Thema auf. Und das auf ganz besondere Weise, denn hier überlegten junge Leute aus Berlin und Windhoek gemeinsam, wie die Erinnerung an die deutsche Kolonialzeit mit dem Genozid an den Herero und Nama in eine deutsch-namibische Erinnerungskultur überführt werden kann.

Die Projekte konnten mit finanzieller Unterstützung des Landesdenkmalamtes, der Stiftung Berliner Sparkasse und der Stiftung Pfefferwerk durchgeführt werden, wofür wir uns sehr bedanken!

Die nebenstehende Broschüre enthält alle Ergebnisse, unten sind drei Filme über alle Projekte anzuklicken und die Fotos zeigen die Arbeit in den workshops.

Der Film von Dr. Matthias Henkel, Museum Neukölln, wurde unter dem Titel "The Stumbling Stone. Decolonizing our Future together" als Beitrag in der European Week of Regions and Cities am 11. Oktober 2022 in Brüssel gezeigt und diskutiert.