Mein Freiwilliges Soziales Jahr bei Denk mal an Berlin e.V.
Hallo liebe FSJ-Interessierte,
ich bin Eric und mache seit September 2019 ein FSJ bei Denk mal an Berlin. Ich unterstütze die Geschäftsführerin Frau Schlasse bei der täglichen Arbeit im Büro. So wirke ich zum Beispiel bei der Öffentlichkeitsarbeit mit, in dem ich Texte zu den Veranstaltungen des Vereins verfasse, die dann später auf die Vereinswebsite und auf Facebook gestellt werden. Apropos Veranstaltungen: Natürlich bin ich auch hier involviert, ich helfe nicht nur bei der Planung und der Vorbereitung, sondern darf auch selbstverständlich die Veranstaltungen begleiten. Dadurch habe ich schon spannende Einblicke in historische Orte und denkmalgeschützte Gebäude bekommen, die nicht jeder erhält. Wichtig bei der Arbeit ist auch der Kontakt zu den Mitgliedern, ihre Fragen zu beantworten und sie über unsere Veranstaltungen zu informieren. Dafür schreibe ich zum Beispiel regelmäßig Rundmails und Briefe. Neben der Arbeit in der Einsatzstelle gibt es immer mal wieder Seminare oder Veranstaltungen von der Jugendbauhütte selbst. Bei diesen Seminaren bekommt man Einblicke in verschiedene Handwerke und darf selber aktiv werden. Außerdem lernt man hier viele neue Leute kennen und der Spaß kommt auch nicht zu knapp.
Eric Keller, November 2019
Ein Dach für das Hugenottenhaus in Templin
Gemeinsam mit vier anderen Mitstreitern des Bundesfreiwilligendienstes durfte ich zum ersten praktischen Seminar seit zwei Monaten nach Heiligengrabe, eine der flächengrößten Gemeinden Deutschlands, im Osten der Prignitz. Der Plan war, unter der Anleitung eines Zimmermanns Holzstämme zu bebeilen. Es sollten Bretter für die Decke eines alten Hugenottenhauses in Templin gewonnen werden.
Wir wussten schon, dass uns täglich Mittagessen geliefert werden würde, doch für Frühstück und Abendbrot waren wir die Woche über selbstverantwortlich. Mit Backsteinen und einem Blech, welches wir im Stall gefunden hatten, bauten wir uns einen kleinen, aber sehr nützlichen Behelfsgrill.
Am nächsten Tag ging es bei besten Sonnenschein und warmen Temperaturen an die Arbeit. Jeder von uns bekam einen gespaltenen Stamm, der durch Eisenklammern auf großen Holzklötzen zum Bearbeiten festgemacht wurde. Zuerst musste mit einem Beil die Rinde entfernt werden. So konnten wir mit Hilfe einer Schlagschnur eine Markierung setzen und wussten, bis wohin wir den Stamm bebeilen durften. Mit viel Elan machten wir uns ans Werk. Relativ schnell merkte ich, wie anstrengend diese Arbeit war. Der Arbeitsplatz war auch nicht gerade ein Ort, den man als schattiges Plätzchen bezeichnen konnte und so gab sich die Sonne größte Mühe, die Arbeit noch beschwerlicher zu machen.
Nichtsdestotrotz hatte ich unheimlich Spaß, immer wieder verspürte ich einen unglaublichen Ehrgeiz, Stück für Stück aus dem Stamm ein schönes Brett zu zaubern. Auch am Mittwoch und Donnerstag wurde das Holz fleißig mit Beil und Axt bearbeitet. Am Donnerstag haben wir zudem die Stämme noch gespalten, da die Bretter für die Decke nur 5-7 Zentimeter dick sein sollten. Am Freitag musste alles sauber gemacht und aufgeräumt werden. Vor allem die vielen kleinen Holzsplitter und Späne aufzusammeln war eine ziemlich mühevolle Angelegenheit. Das Ergebnis der Woche waren neben Blasen an den Händen und Sonnenbrand, 25 Bretter für die Decke des Hugenottenhauses in Hammelspring. Eines war sicher, wir konnten definitiv stolz auf das Erreichte sein.
Eric Keller, Juni 2020