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Kommende Veranstaltungen

Datum: 25.05.2025 15:00 - 16:30 Termin exportieren
Elisabeth Ziemer
/ Kategorien: Ausblick

Besuch bei Moritz Stöckel

Moritz Stöckel und sein Nachbar Oscar Blumenthal

Es war Oscar Blumenthal (1852-1917), dieser geniale Theaterkritiker, -intendant und Lustspieldichter, der uns auf die Idee brachte, sein Nachbargrab zu sanieren. Denn in dieser Hauptachse des Jüdischen Friedhofs fiel das völlig zusammengebrochene Grab mit der Nr. 1681 - mehr war aufgrund des Zustandes nicht zu erkennen - besonders auf. Wir hatten 2022 gerade die Sanierung des Blumenthal-Familiengrabes mithilfe des Landesdenkmalamtes, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und vielen Spenden von Vereinsmitgliedern abgeschlossen und sahen uns nach einem neuen Förderprojekt um. Da brauchten wir nicht weit zu sehen! Doch wer war Inhaber von Nr. 1681? Das von Frau Borgmann (+ 2024), der langjährigen Verwalterin des Friedhofs gerettete Archiv brachte Aufklärung: Moritz Stöckel, Baumeister aus Friedenau, wohnhaft Fregestr. 26. Die Bestattung kündigte sein Bruder Siegmund, ebenfalls Baumeister in Friedenau, Fregestr. 71, an.

Damit war unsere Neugierde geweckt, denn Friedenau war als selbständige Landgemeinde im Landkreis Teltow erst 1874 bestätigt worden. Die beiden Brüder Stöckel müssen also unter den ersten gewesen sein, die hier für das aus allen Nähten platzende Berlin neuen Wohnraum schufen.

Die Häuser der Stöckels

Der erste, sich als sehr aufwendig entpuppende Versuch, diesen Häusern auf die Spur zu kommen, führte zu den im Internet verfügbaren Berliner Adressbüchern. Da die Wohnadressen der Brüder bekannt waren, wurden die Jahrgänge von 1874-1939 durchsucht und die Suchkreise rund um die Fregestrasse immer grösser gezogen. Immer mehr Grundstücke wurden entdeckt, die dem einen oder anderen der Brüder gehörten. Es stellte sich heraus, dass jeder für sich ein Baugeschäft betrieb. Zum grossen Teil stehen diese Häuser noch heute. Drei davon stehen unter Denkmalschutz. Die biographische Spurensuche lief parallel. Die Ergebnisse all dieser Forschungen mündeten schliesslich in die Gewissheit, dass sich hier eine bedeutende Familien- und Baugeschichte auftat.

Die Restaurierung des Familiengrabs

Das sahen auch das Landesdenkmalamt und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz so, sodaß wir bei ihnen nach der Sanierung des Grabmals Blumenthal einen weiteren Antrag auf Fördermittel stellen konnten. Die Axel Springer Stiftung kam hinzu und Spenden vom Verein Berliner Unterwelten, von Dr. Friedrich Künzel, Dr. Beatrix Behrends-Steins, Dr. Margrit Bröhan, André Schmitz, Gerhard Poser, Dr. Erhard Schnurrbusch und vielen weiteren Einzelpersonen. So konnten wir noch im Juni 2024 den Steinrestaurator Lutz Dölle mit den Restaurierungsarbeiten beauftragen.

Wie weit sie inzwischen gediehen sind, wird am 25. Mai zu sehen sein.

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Ort: Jüdischer Friedhof Weissensee, Herbert-Baum-Str. 45, 13088 Berlin

Zeit: Sonntag, 25. Mai, 15 Uhr

Treffpunkt: Am Eingang des Friedhofs

Kosten: Alle Spenderinnen und Spender sind herzlich zur kostenlosen Führung eingeladen. Alle übrigen Interessierten bitten wir um einen Kostenbeitrag von 15 €, zu zahlen auf unser Konto bei der DKB IBAN: DE85 1203 0000 0010 4347 36.

Anmeldung bitte per mail: mail@denk-mal-an-berlin.de oder Telefon: 030/4508 77 17

Fotos 1-3: Thomas Knoll

Fotos 4,5: Elisabeth Ziemer

 

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