Bezirke entdecken - Lichtenberg
Das Landesdenkmalamt Berlin beschreibt das seit 1991 geschlossene Stadtbad Lichtenberg so: "Zwischen 1925 und 1928 von Rudolf Gleye und Otto Weis erbaut, ist es ein Paradebeispiel expressionistischer Architektur. Das Stadtbad ist aber nicht nur architektonisch bedeutsam, sondern auch ein wichtiges gesellschaftliches Dokument. Während heute in Hallenbädern Sport und Spaß im Vordergrund stehen, dienten diese Einrichtungen bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts vor allem der Hygiene der Bevölkerung. Denn viele Wohnungen hatten noch kein eigenes Bad. Das Stadtbad Lichtenberg ist eines der wenigen original erhaltenen Volksbäder Berlins."
Daß es trotz dieser historischen Bedeutung leersteht und vom Eigentümer, dem Land Berlin, nicht wieder als Stadtbad eröffnet werden wird, trifft auf Kritik. Verschiedene Anläufe wurden gemacht, um Investoren und neue Konzepte zu finden, die jedoch alle scheiterten. Der Förderverein Stadtbad Lichtenberg e.V. engagiert sich für den Erhalt dieses "einzigartigen Kulturgutes" und hofft auf eine Sanierung und Wiederinbetriebnahme. Immerhin gibt es zeitlich begrenzte Nutzungen und die gerade in der ARD-Mediathek abzurufende dreiteilige Serie über Franziska van Almsick (link unten, sehr sehenswert!) wurde z.T. hier gedreht. Wir können also gespannt sein, was der aktuelle Stand der Bemühungen beim Hubertusbad ist.
Gerettet, saniert und einer nachhaltigen Nutzung zugeführt ist inzwischen die ehemalige evangelische Glaubenskirche die von 1903 bis 1905 errichtet wurde und inzwischen von der Koptischen Kirche genutzt wird. Die schrittweise Sanierung des Gebäudekomplexes wurde durch Prof. Dr.-Ing. Martina Abri durchgeführt und begleitet, die hier wie auch anderen Orten der Stadt bedeutende Denkmale bearbeitet hat. Für ihr Lebenswerk als Denkmalpflegerin in Theorie und Praxis erhielt sie 2024 vom Landesdenkmalamt die Ferdinand-von-Quast-Medaille.
Die letzte Station unserer Tagestour wird das Theater Karlshorst sein. Hier hat sich die politische Geschichte der Stadt in einem Komplex manifestiert, der 1948-49 von der sowjetischen Militäradministration erbaut wurde. Als "Haus der Offiziere" eingeweiht, konnten hier sowjetische Angehörige des Militärs aber auch Zivilangestellte Filme, Theateraufführungen und Konzerte verfolgen. DDR-Bürger/innen erhielten erst in den 1970er Jahren Zutritt. Nach verschiedenen Nutzungen und langem Leerstand wurde das Gebäude der gemeinnützigen Stiftung Stadtkultur übertragen, die 2018 von der landeseigenen Berliner Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE gegründet wurde. Heute heißt der Komplex KAHO. Raum für Kultur und sollte nach den Planungen 2025 saniert sein. Wir sind gespannt!
Die Tour beginnt am Hubertusbad und endet am Theater Karlshorst, bietet mehrere Zwischenstationen und ein Mittagessen inklusive. An- und Abreise sind individuell vorzunehmen, zwischendurch erleichtert ein organisierter Bustransfer das Erreichen des nächsten Zieles.
Wann: Freitag, 24. Oktober 2025, 10-18 Uhr
Wo: Treffpunkt Hubertusbad, Hubertusstraße 47, 10365 Berlin. Anreise mit dem ÖPNV über U-Bhf Magdalenenstraße (600m) oder S+U-Bhf. Lichtenberg/Siegfriedstraße (500m)
Kosten: Für Mitglieder 70 €, für Gäste 90 €
Bitte anmelden: mail@denk-mal-an-berlin.de oder Tel.:030/45 08 77 17
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