Villenkolonie Neubabelsberg
Die Villen- und Landhauskolonie Neubabelsberg - Ein Vortrag von Autor Jörg Limberg
Jörg Limberg, selbst Dipl. Ing. Architekt und ehemaliger Denkmalpfleger in Potsdam, ist ein ausgezeichneter Kenner der Stadt und seiner ab 1871 geplanten Villen- und Landhauskolonie. Er hat inzwischen mehrere Bücher und Aufsätze über seine Forschungen veröffentlicht, zuletzt 2022 den Band Neubabelsberg. Geschichte und Architektur einer Potsdamer Villenkolonie. Dieser Band war innerhalb kürzester Zeit vergriffen, weswegen er an einer zweiten Auflage arbeitet.
Die ab 1871 geplante, von einem Konsortium vorbereitete Kolonie war für das Berliner Grossbürgertum eine reizvolle Gelegenheit, sich nahe der Großstadt in einer abwechslungsreichen Landschaft zwischen Babelsberger Park und Griebnitzsee anzusiedeln. Die Auftraggeber wie ihre Architekten waren prominente Mitglieder der Berliner Gesellschaft wie Prof. Friedrich Sarre, der Direktor der Islamischen Abteilung am Berliner Museum. Er liess wohl in seiner Villa auch Ersatzziegel verbauen, die in der kaiserlichen Keramik-Manufaktur Cadinen für die Prozessionsstrasse von Babylon im Pergamon-Museum hergestellt wurden. Es gab aber auch Bauherrinnen wie Maria Elisabeth (Elise) Wentzel, die Frau des am engsten mit Stüler zusammenarbeitenden Architekten Hermann Wentzel, der viele der Ideen Stülers auf das Zeichenblatt brachte ("Stülers Bleistift") und nach dessen Ideen er auch die Kirche St. Matthäus auf dem Kulturforum ausführte. Prof. Sarre war ihr Neffe. Elise Wentzel kaufte gleich mehrere Grundstücke in Babelsberg, die sie bebauen liess. Sie stiftete der Königlichen Akademie der Wissenschaften für Forschungszwecke aus dem Erbe, das sie von ihrem Vater erhielt, einen Millionenbetrag. Auf Betreiben Mommsens wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt. Diese zwei Personen zeigen nur schlaglichtartig die vielfältigen Verbindungen in die Berliner Gesellschaft, die die Geschichte der rund 70 denkmalgeschützten Bauten in Neubabelsberg ausmachen.
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Jörg Limberg wird seine Forschungen in einem Vortrag vorstellen am
Zeit: Dienstag, 3. Juni 2025, 19 Uhr
Ort: Kantstr. 106, 10627 Berlin
Kosten: Wir bitten um eine Spende von 15 €.
Bitte anmelden unter: mail@denk-mal-an-berlin.de oder Tel.: 030/45 08 77 17.
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Foto: Udo Unkelbach, Villa Wentzel-Heckmann, Virchowstr. 25
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