Führung in der Müllverladestation
Das technische Denkmal liegt am Zusammenfluss von Spree und Landwehrkanal und wurde 1935/36 als Müll-Zwischenlager von dem Architekten des modernen Bauens Paul Baumgarten errichtet. Insbesondere im Bereich der technischen Infrastruktur und des Industriebaus fanden Architekten des Neuen Bauens eine Nische während des NS-Regimes.
Die auf zwei Ebenen errichtete Anlage galt aufgrund der durchdachten Logistik als vorbildlich. Die Müllfahrzeuge konnten ohne zu wenden in einer Reihe in die Halle einfahren, ihre Ladung durch Schütttrichter in einen darunter liegenden Müllkahn entleeren, und das Gelände ohne Gegenverkehr wieder verlassen. 1954 stillgelegt und zunächst als Depot für die Straßenreinigung genutzt zog 1996 das Architekturbüro der Firma “Kleihues + Kleihues in den teilverklinkerten Bau ein. Eine spannende und wegweisende Nachnutzung für ein technisches Baudenkmal!
Das Büro wird heute von dem Sohn des Architekten Josef Paul Kleihues, Jan Kleihues und Norbert Hensel weitergeführt. Prof. Kleihues gab uns Einblicke in die technischen Details des Denkmals sowie in die umgenutzten Räume des Architekturbüros.
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