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Nachrichten & Rückblicke

Datum: 01.07.2022 10:30 - 15:00 Termin exportieren
Denk mal an Berlin
/ Kategorien: Rückblick

Tagesexkursion nach Luckenwalde

„Luckenwalde – WerkStadt der Moderne“

Die Stadt Luckenwalde ist bis heute durch die industrielle Produktion geprägt, zunächst durch die Tuchherstellung, die Hutfabrikation, und bis heute durch das Traditionsunternehmen Nienbau Pianos und durch die Produktion von Feuerwehrfahrzeugen. Die 1920er Jahre waren das fruchtbarste und auch prägendste Jahrzehnt für die architektonische Entwicklung Luckenwaldes.

Am 1. Juli 2022 begrüßten uns die Bürgermeisterin Elisabeth Herzog-von der Heide und der brandenburgische Landeskonservator Dr. Thomas Drachenberg in der neuen Bibliothek der Stadt. Ursprünglich als Bahnhof errichtet, ist das Gebäude nach großen Mühen saniert und zu einer Bücherei umgenutzt worden. 2006-2008 erhielt die Bibliothek einen modernen Anbau für die Kinder- und Jugendabteilung. Nach dem von den Mitarbeitern der Bibliothek wunderbar angerichteten Frühstücksbuffet starteten wir zu unserem zweiten Programmpunkt, der nach Plänen Erich Mendelsohns 1921-23 errichteten Hutfabrik, die heute zumindest in Teilen saniert ist und von dem neuen Investor als Lager genutzt wird. Eine zukünftig öffentliche Nutzung des für die deutsche Moderne so bedeutenden Baus ist allerdings weiterhin fraglich und so bleibt die Besichtigung der ehemaligen Fabrik ein ganz besonderes und seltenes Ereignis.

Die Rundfahrt führte uns in das alte E-Werk der Stadt, das der Performance-Künstler Pablo Wendel vor einigen Jahren erworben hat und das durch ein Konzept für zeitgenössische Kunstausstellungen und Performances neu belebt wird. Pablo Wendel berichtete äußerst spannend über seine Bemühungen das Elektrizitätswerk wieder zum Laufen zu bringen und grünen Strom herzustellen, der sowohl die Ausstellungsräume als auch bereits zahlreiche Privathaushalte versorgt. In das Konzept des Künstlers soll in absehbarer Zeit auch das von Hans Hertlein, dem Chefarchitekten von Siemens-Halske, 1928 geplante Stadtbad einbezogen werden. Das im Besitz der Stadt befindliche Schwimmbad ist bisher nur gesichert, wird aber bereits als Ort international bedeutender Performance-Kunst genutzt.

Der letzte Programmpunkt war schließlich das 1928-29 in einer Doppelvolksschule errichtete Theater, an dessen Restaurierung Dr. Thomas Drachenberg ab 1999 maßgeblich beteiligt war. Theater und Schulen sind als Baudenkmal denkmalgerecht saniert worden und wieder in Betrieb. Herr Dr. Drachenberg führte uns fachkundig durch das Theater und berichtete anekdotenreich von der Restaurierungsgeschichte des architekturhistorisch bedeutenden Baus.  

Wir haben gesehen, welche Potenziale das industrielle Kulturerbe Luckenwaldes bietet, aber auch wie komplex, befruchtend, aber auch schwierig die Zusammenarbeit von Investoren und Förderern mit der Denkmalpflege und den Nachnutzern sein kann. 

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