Weihnachtsfeier im Berliner Prater
Die beiden Restauratoren berichteten beim Licht der Baulampen von ihrer Suche nach originalen Farbresten. In den beiden Foyers konnten leider nur wenige Originalbefunde gesichert werden, da schon in früheren Jahrzehnten viel zerstört wurde. Leider hatte man vor den ersten Baumaßnahmen offenbar auch keine Bauuntersuchung gemacht, sodaß Einiges wie die gewölbte Decke entfernt wurde. Gefunden wurden Farbreste an den Wänden, die dem zweiten Raum seine grüne Wandfarbe zurückbrachten und einige Rosengirlanden auf schwarzem Grund an Stützen. Der zuletzt als Theater von der Volksbühne genutzte große Ballsaal erhielt seine Fenster zurück, die goldfarbige Wand- und Deckenausstattung wurde teilweise freigelegt, teilweise rekonstruiert und die Abdrücke der leider schon Anfang des 20. Jahrhunderts abgeschlagenen Stuckgirlanden an den Fenstern so sichtbar gemacht, daß man glauben konnte, sie befänden sich noch dort. Leider gab es auch hier Eingriffe in die Bausubstanz durch zwei riesige Abluftrohre, die der Länge nach unterhalb der Decke den Raum durchschnitten. Gefunden und freigelegt wurden goldgrüne Metallauflagen, die per Skalpell von ihren Übermalungen freigelegt worden waren und ockerfarbene Wände. In 2023 soll der Bau fertig sein und wird dann noch zwei Jahre von der Volksbühne bespielt. Danach will der Bezirk das ganze Gebäude übernehmen.
Ein Blick auf die Malerei im Hofdurchgang motivierte noch viele Mitglieder das Gerüst zu erklimmen. Danach wurde sich mit einem Glas Glühwein aufgewärmt und der Abend mit einem launigen Rückblick auf die Geschichte des Praters in der Gaststätte fortgesetzt.
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