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Nachrichten & Rückblicke

Datum: 07.06.2024 12:00 - 18:00 Termin exportieren
Denk mal an Berlin
/ Kategorien: Rückblick

Bezirke entdecken - Reinickendorf und seine Denkmale

Die Besichtigungstour führte zunächst durch den sehr eleganten 50er-Jahre-Bau von Walter Briesenick in das neobarocke, vom Architekten Fritz Beyer entworfene alte Rathaus von 1911. Der BVV-Saal mit seiner blau-gold geschmückten Gewölbetonne, seinem aus der Antike entlehnten Bauschmuck hinter dem Sitz des Bürgermeisters (Skulpturen der Weisheit und Gerechtigkeit!) und seinen vielfältigen Stern- und Rombendecken in den Fluren überraschte.

Ein Abstecher in die jüngste Vergangenheit zeigte die zynischen Verbrechen an Kindern, die im heutigen gegenüberliegenden Gedenkort Wiesengrund als "Forschung" ausgegeben wurden. Hier experimentierten "Ärzte" an Säuglingen, Kleinkindern und Heranwachsenden mit der Injektion von Tuberkulosebazillen u.a. Viele der Kinder überlebten die Versuche nicht. Die meisten der "Ärzte" lehrten nach dem Krieg an Universitäten weiter!

Unser Reisebus erlöste uns von dieser Zeit und nahm uns mit in die 50er Jahre am Schäferseee. Hier interessierte uns ein großer denkmalgeschützter Kiosk mit Toiletten und Trafostation, der zum kommunikativen Ort umgebaut werden soll. Weiter ging es in das ehemalige Parkwächterhaus am Schäfersee, wo heute ein Café die Spaziergänger empfängt. Auch für uns gab es erstmal Kaffee, Kuchen und intensive Gespräche.

Herr Wietfeld informierte am See über die vom Bezirk schon im Bau befindlichen Umformungen der Wege am See und in der denkmalgeschützten Grünanlage. Der runde eiszeitliche See eignet sich leider nicht zum Baden, aber das umliegende Grün alter Bäume wird herausgearbeitet und neue Plattformen zum Verweilen am See entstehen. Die Stadtbibliothek, die mitten darin liegt, hat schon bei ihrem Bau durch das Hochbauamt des Bezirks 1962 davon profitiert und wird es nach Abschluß der laufenden energetischen Sanierung wieder tun. Alte Fotos zeigen die Lebens- und Lesequalität im Freien: Auf einzelnen runden Flächen inmitten eines Gartens stehen Liegestühle und kleine Sonnenschirme für die Sonnen- und Lesehungrigen bereit. Die Fester sind bereits saniert, auf dem Dach wird es von unten unsichtbare Photovoltaik geben und daher bleibt die leichte schön befensterte Struktur des Flachbaus erhalten.

Ebenso wie überhaupt auf unserer Tour bewunderten wir danach das üppige Baumgrün in der Weißen Stadt. Obwohl hier manche Holzfenster renovierungsbedürftig wirkten und die ausgedehnten Grünanlagen von Ludwig und Richard Lesser nach Anwendung eines Denkmalpflegeplans riefen und einfallsreicheren Kinderangeboten, machte die Siedlung von Otto Salvisberg, Bruno Ahrends und Wilhelm Büning beim Licht der Nachmittagssone einen wunderbaren Eindruck. Im Ganzen einheitlich, zeigte Stadtführerin Frau Borgelt, wie sich die Architekten in Details - Dachüberstände, Farben an Fensterrahmen, Eingangsbereichen, unterschieden. Die geschwungene Form der Straßen und Gebäude, das die Arolser Allee überspannende Brückenhaus von Salvisberg mit seinen gebogenen Glasloggias, die raumbildenden Baukörper lassen verstehen, warum die Siedlung 2008 zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Nach diesem gelungenen Höhepunkt der Bustour verabschiedeten sich alle Reisenden ins Wochenende und hoffen auf weitere interessante Stadteinblicke. Wir arbeiten daran!

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