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Nachrichten & Rückblicke

Datum: 16.02.2024 15:00 Termin exportieren
Denk mal an Berlin
/ Kategorien: Rückblick

Führung: Rixdorfer Schmiede

Am 16.02. stand ein Besuch in der Rixdorfer Schmiede an. Sie ist mit ihren offiziell 400 Jahren die älteste Schmiede Berlins. 1624 wurde sie zum ersten Mal urkundlich erwähnt, jedoch wird vermutet, dass die Schmiede schon um einiges älter sei. Der Bau von Dörfern wurde damals nach folgendem Prinzip entwickelt. Eine Kirche oder eine Schmiede wurden in die Mitte des Dorfes gebaut. Der Rest des Dorfes bildete sich drum herum. Nun steht die Rixdorfer Schmiede in der Mitte Rixdorfs, doch ganz in der Nähe steht auch die Bethlehemskirche, die schon im 15 Jahrhundert erbaut wurde. Wäre die Schmiede wirklich erst nach der Kirche erbaut worden, dann stünde sie wahrscheinlich nicht an ihrem jetzigen Platz im Herzen Rixdorfs. Demnach lässt sich vermuten, dass die Schmiede schon älter sei, es lässt sich nur nicht beweisen.

Anfänglich war die Schmiede eine sogenannte Wanderschmiede. Verschiedene Schmiede wechselten sich also in der Schmiede ab. 1797 siedelte sich ein Schmied vor Ort an, der das idyllische Areal am Dorfplatz mit einem heute denkmalgeschützten Wohnhaus versah. Bis heute wird dort die Schmiedetradition lebendig gehalten und weitervermittelt. Momentan hat die Schmiede zwei Auszubildende, die das Handwerk erlernen. Der Schmiedemeister Martin erklärte uns auch die Gründe des Aufbaus der Schmiede. So befindet sich zum Beispiel hinter dem Schmiedefeuer ein Schornstein mit einer kleinen Lücke zur Wand.

Es lässt sich vermuten, dass dort mal ein Blasebalg angebracht war. Denn ein Schmiedefeuer muss im besten Fall auf einer hohen Temperatur von ca. 1200 Grad Celsius gehalten werden. Dafür benötigt es eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff. Heutzutage übernimmt dies eine Maschine, aber noch in der Anfangszeit der Schmiede musste der Schmied aus eigener Kraft den Blasebalg betätigen. Der Schmied musste das Eisen erhitzen, währenddessen am Blasebalg stehen und diesen betätigen, um dann das Eisen für eine paar Sekunden bearbeiten zu können. Martin berichtete auch, dass beim Schmieden hauptsächlich Eisenlegierungen verwendet werden, da diese die Wärme nicht so schnell weitergeben, sodass die Hand des Schmieds geschützt bleibt, während sich die Spitze des Eisens erhitzt. Zudem leuchten Eisenmischungen, wenn sie erhitzt werden. Dementsprechend fällt es dem Schmied leichter festzustellen, wann er mit dem Metall arbeiten kann. Unsere Besucher*innen haben den Schmied über andere Metalle und ihre Eignung beim Schmieden ausgefragt. Beim Schmieden gibt es verschieden Techniken und der Schmiedemeister führte uns einige davon vor. Wie zum Beispiel ein Nagel gemacht wird oder auch wie man die Verdrehungen der Stange bei einem Zaun erreicht. Alle Anwesenden waren sehr begeistert und stellten dem Schmiedemeister Fragen jeder Art. So erklärte er noch die Maschinen im Raum und zeigte uns einen Stein, mit dem man Rillen schleifen konnte. So dauerte die Veranstaltung statt der geplanten einen Stunde über zwei und an dem Abend gingen alle wohlgelaunt nach Hause.

 

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