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Nachrichten & Rückblicke

Datum: 09.11.2023 18:00 Termin exportieren
Denk mal an Berlin
/ Kategorien: Rückblick

Vortrag: Die Entwicklung des Berliner Friedhofs

Als Chef der Berliner Gartendenkmalpflege beim Landesdenkmalamt Berlin beschäftigte sich Dr. Klaus- Henning von Krosigk in seiner Amtszeit mit über 90 denkmalgeschützten Kirch- und Friedhöfen. Sein weitreichendes fachliches Wissen teilte er mit unseren Besucherinnen und Besuchern bei seinem Vortrag am 9. November 2023 über die Entwicklung der Bestattungskultur in Berlin.

Unter anderem berichtete er über den Friedhof der Parochialkirche in Berlin Mitte in der Klosterstraße.  Durch den Erhalt von Grabmälern aus verschiedenen Jahrhunderten ermöglicht dieser einen Einblick in die historische Friedhofsgestaltung. Im Jahr 1705 entstand der Friedhof und bereits ein Jahr später wurde hier mit Bestattungen begonnen. Allerdings schloss er bereits wieder im Jahr 1854 aufgrund Platzmangels. Er bewahrt heute noch ein Mausoleum aus dem 17. Jahrhundert, verschiedene Epitaphien aus dem 18. Jahrhundert, eiserne Kreuze aus dem 19. Jahrhundert und weitere historische Grabmäler. Von der Zerstörung der Parochialkirche 1944 blieb auch der Kirchhof nicht verschont. Erst 1999 wurde mit den Restaurierungsarbeiten des Friedhofs begonnen, welche 2005 abgeschlossen wurden.

Während seiner Tätigkeit war Herr Dr. von Krosigk auch für einen der wohl bekanntesten Berliner Friedhöfe verantwortlich: den Invalidenfriedhof. Die Begräbnisstätte wurde 1748 als Teil des Invalidenhauses, auf Wunsch Friedrich des Großen, errichtet und sollte als letzte Ruhestätte für preußische Invaliden, Veteranen und Militärangehörige dienen. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts zeichnete sich der Friedhof durch die Bestattungen wichtiger historischer, wie militärischer Persönlichkeiten aus. So befinden sich hier zum Beispiel die Gräber des Generals Gerhard Johann David von Scharnhorst oder des Generalleutnants Hans Karl von Winterfeldt. Mit der Teilung Berlins wurde auch der Friedhof aufgeteilt. Der östliche Teil fiel in den sowjetischen Sektor, der westliche in den amerikanischen. Neben den Kriegsereignissen fielen auch dem Bau der Mauer etliche Grabstätten zum Opfer. Noch im Jahr 1990 wurde der Invalidenfriedhof zum Erhalt seiner historischen Substanz unter Denkmalschutz gestellt.

Dr. von Krosigk berichtete auch über Friedhöfe wie den Dorotheenstädischen Friedhof oder den nicht so bekannten Prinzen Friedhof in Kleinglienicke. Auch einzelne Grabstätten wie das Kleist-Grab am Kleinen Wannsee oder die bekanntere Humboldtgrabstätte im Schlosspark von Tegel erwähnte er.

Der Bau der Humboldtgrabstätte wurde anlässlich des Todes von Caroline von Humboldt 1829 von ihrem Mann Wilhelm von Humboldt veranlasst. Die Grablege basiert auf den Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel. Im Zentrum befindet sich eine hohe ionische Granitsäule mit einer Göttinnenfigur aus weißem Marmor.  Die Figur wurde vom dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen gefertigt, doch anschließend durch ein Duplikat von Christian Friedrich Tieck ersetzt, um das Original zu schützen.

Die anwesenden Mitglieder und Gäste des Vereins folgten wie immer interessiert den kenntnis- und humorvollen Ausführungen von Dr. von Krosigk und beendeten den Abend bei Knabbereien und Wein in intensiven Gesprächen.

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